Zusammensitzen. Stirnrunzeln. Kopfschütteln.
„Aber du könntest doch viel mehr verdienen, wenn du anders arbeitest!“
„Wieso telefonierst du nicht mit Kunden? Das geht doch schneller!“
„Wäre es nicht klüger, mehr Projekte anzunehmen?“
Ah, die Klassiker. Kaum selbstständig, schon hagelt es ungefragte Business-Ratschläge von außen. Und oft nicht einmal aus böser Absicht – sondern, weil viele sich nicht vorstellen können, dass Erfolg auch außerhalb der klassischen „Hustle & Grind“-Mentalität existiert.
Aber die Wahrheit? Erfolgreich selbstständig zu sein bedeutet nicht, sich anzupassen. Es bedeutet, dein Business so zu führen, dass es für DICH funktioniert. Und ja, das kann bedeuten, keine Telefonate zu führen. In Ruhe und mit Bedacht zu arbeiten. Oder bewusst wenige, dafür exklusive Kunden zu betreuen.
Lass uns heute genau darüber sprechen: Warum du dein Unternehmen nach deinen Regeln führen darfst – und warum das nicht nur okay, sondern der Schlüssel zu echtem Erfolg ist.

Erfolg sieht für jeden anders aus
Wir sind darauf programmiert zu glauben, dass es nur einen richtigen Weg gibt:
- Schnell arbeiten = mehr Geld.
- Ständig erreichbar sein = guter Kundenservice.
- Mehr Projekte = mehr Erfolg.
Doch was, wenn das für dich nicht funktioniert? Was, wenn du anders arbeitest – und genau dadurch deine Wunschkundinnen anziehst?
Angenommen, du bist Business-Coach, Fotografin oder Interior Designerin und bietest hochwertige Premium-Dienstleistungen an. Dein Erfolg hängt nicht davon ab, zehn Kundinnen im Monat abzufertigen, sondern davon, mit einer ausgewählten Zielgruppe zu arbeiten, die bereit ist, in deine Expertise zu investieren.
Dein Erfolgsmodell: Du möchtest nicht in der Masse untergehen oder deine Preise ständig rechtfertigen. Du willst, dass deine Kundinnen sofort erkennen, warum deine Dienstleistung hochwertig, einzigartig und ihr Investment wert ist. Dafür brauchst du eine Website, die genau das ausstrahlt – professionell, emotional ansprechend und strategisch aufgebaut, um genau die richtigen Menschen anzuziehen.
Jemand anderes bietet vielleicht schnelle DIY-Lösungen für 49 € an – sei es ein Gruppen-Coaching, vorgefertigte Stock-Fotos oder digitale Vorlagen. Ein Modell, das sich über Masse finanziert: Viele Verkäufe, wenig individuelle Betreuung. Perfekt für Einsteigerinnen oder Menschen mit kleinem Budget.
Zwei komplett unterschiedliche Geschäftsmodelle – beide erfolgreich, aber mit völlig unterschiedlichen Anforderungen an die Außendarstellung.
Was für andere funktioniert, muss nicht für dich funktionieren.
Warum du nicht telefonieren musst (wenn du nicht willst)
„Also ich könnte ja gar nicht ohne Telefonate! Wie machst du das?“
Ganz einfach: Gar nicht.
Es gibt unzählige Möglichkeiten, mit Kundinnen zu kommunizieren – und nicht jede davon muss synchron sein.
Warum viele Unternehmerinnen bewusst auf Telefonate verzichten:
- Effizienz: Telefonate reißen dich aus deinem Workflow (und so geht es mir immer). Mails oder WhatsApp kannst du beantworten, wenn du Zeit hast.
- Dokumentation: Alles schriftlich zu haben bedeutet, dass nichts verloren geht. (Für mich unheimlich wichtig.)
- Struktur: In E-Mails und Sprachnachrichten kannst du klar formulieren, ohne Zeit mit Small Talk zu verschwenden.
- Energie-Management: Gerade introvertierte Unternehmerinnen brauchen weniger „Live-Kommunikation“, um produktiv zu sein. (Das bin halt ich.)
Und nein, das bedeutet nicht, dass du unnahbar bist oder schlechten Kundenservice bietest. Es bedeutet, dass du eine Kommunikation wählst, die für dich und dein Business funktioniert.
Tipp: Falls du Kunden hast, die lieber mündlich kommunizieren, biete klare Alternativen: strukturierte Video-Calls, kurze Sprachnachrichten oder ein effizientes Projektmanagement-Tool.
Schnell ist nicht gleich besser – Qualität braucht Zeit
„Warum brauchst du so lange für dein Projekt? Andere arbeiten schneller.“
Und glaub mir, das höre ich viel öfter als man denkt. Webdesigner X macht das in 3 Tagen. Webdesignerin Y macht das in einer Woche usw.
Klar, wenn du lieblos Massenware produzierst, kannst du Geschwindigkeit vor Qualität stellen. Aber wenn du ein individuelles Produkt oder eine hochwertige Dienstleistung anbietest, braucht das eben Zeit. Punkt.
Warum „langsam“ nicht „schlecht“ bedeutet:
- Durchdachte Konzepte: Gutes Design, tiefgehende Strategien oder nachhaltige Business-Modelle entstehen nicht in Rekordzeit.
- Weniger Fehler: Wer sich Zeit nimmt, liefert bessere Ergebnisse – statt hinterher Korrekturen zu machen.
- Mehr Wert: Hochwertige Dienstleistungen sind kein Fast-Food-Menü. Sie sind wie ein exquisites Dinner: sorgfältig geplant, mit Liebe zubereitet und ein echtes Erlebnis.
Tipp: Sei transparent! Erkläre deinen Kundinnen von Anfang an, warum dein Prozess Zeit braucht – und welchen Mehrwert das für sie bringt.
Unregelmäßige Zahlungen sind normal – Deal with it!
„Aber wenn du so erfolgreich bist, warum verdienst du dann nicht jeden Monat gleich viel?“
Weil Selbstständigkeit nicht wie ein Angestelltenverhältnis funktioniert.
Viele sehen nur den Umsatz, aber nicht den Cashflow dahinter. Nur weil du in einem Monat 10.000 € einnimmst, heißt das nicht, dass du das jeden Monat tust – und das ist völlig normal.
Wie du mit schwankenden Einnahmen umgehst:
- Plane realistisch: Berechne deine Fixkosten so, dass du auch schwächere Monate abfedern kannst.
- Diversifiziere dein Einkommen: Vielleicht gibt es Produkte oder Services, die dir passives Einkommen bringen?
- Biete Ratenzahlungen an: Manche Kunden zahlen lieber in Etappen – das gibt dir eine konstante Einnahmequelle.
Und vor allem: Lass dich nicht verunsichern. Finanzielle Schwankungen sind kein Zeichen von Misserfolg – sondern Teil des Spiels.
Setze Grenzen und bleib dabei
„Andere machen das aber so.“
„Könntest du nicht einfach…?“
„Wäre es nicht besser, wenn…?“
Stop.
Nur weil jemand eine andere Vorstellung von Business hat, bedeutet das nicht, dass du deine Prinzipien über Bord werfen musst. Du bist selbstständig, um selbstbestimmt zu arbeiten. Und du lässt dich nicht von anderen verunsichern.
Klarheit in deiner Kommunikation macht den Unterschied:
- „Ich arbeite ausschließlich mit schriftlicher Kommunikation – das hat sich für meine Kundinnen und mich bewährt.“
- „Meine Projekte dauern durchschnittlich sechs Wochen, weil ich keine halbgaren Ergebnisse liefere.“
- „Meine Preise sind fix – Verhandlungen gibt es nicht.“
Du bist nicht hier, um es allen recht zu machen. Sondern um dein Business so zu führen, dass es für DICH funktioniert. Wer so nicht mit dir arbeiten möchte, ist nicht dein Wunschkunde.
Fazit: Erfolgreich selbstständig – auf deine Art!
Dein Business, deine Regeln. Ganz einfach.
- Du telefonierst nicht? Perfekt.
- Du arbeitest lieber mehrere Wochen, aber hochwertig? Perfekt.
- Deine Einnahmen schwanken? Normal.
Erfolg misst sich nicht daran, ob du dein Business „wie alle anderen“ führst – sondern daran, ob es für dich funktioniert.
- Lass dich nicht von Kritik verunsichern.
- Kommuniziere selbstbewusst deine Arbeitsweise.
- Umgib dich mit Menschen, die dich verstehen und unterstützen.
Und wenn dir das nächste Mal jemand erklären will, wie du dein Business zu führen hast? Lächle. Und mach einfach weiter – auf deine Art.
Wie arbeitest du am Besten? Was fühlt sich für dich richtig oder falsch an? Wird dir auch immer reingeredet? Lass es mich in den Kommentaren wissen. Oder tausch dich mit mir aus:
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